grosser Austausch
meine gewöhnliche Haltung
Die Eingangsfrage zu meiner Körperhaltung, meiner Haltung allgemein – “König, Diener, oder kleiner Dieb?” – lässt mich meine gewöhnliche Haltung reflektieren.
die kleinen Zentren
Bei meinem Tanz durch die Zentren meines kleinen Seins – Becken, Herz, Kopf,… – kann ich leicht von einem von ihnen eingefangen werden. Oft ist dies der Kopf, der Ort der Gedanken, die vielleicht hochzuwallen beginnen, alles Andere überschatten. Das kann aber auch das Herz sein, das mich plötzlich in einer Flut von Gefühlen ertränkt. Es braucht eine bewusste Handlung meines grösseren Seins, um solche Aufregungen wieder abzukühlen.
Diese kleinen Zentren sind Teil von mir, kommandieren abwechselnd mein gewöhnliches (kleines) Sein, dürfen aber nicht mein grösseres Sein bestimmen. Ich streife durch sie um sie zu spüren, in ihnen kurz ruhig zu sein, bevor Ich weiter gehe. Diesen Tanz verbindet sie miteinander, bringt sie auf die gleiche Stufe, ermöglicht ihre Kommunikation, auch wenn sie in völlig unterschiedlichen Welten “leben”, öffnet den Weg zum harmonischen Wesen, meinem grösseren Sein.
die Öffnung
Die Öffnung meiner Hülle ist zuerst einmal eine Vorstellung, die Prozesse und Wahrnehmungen in Gang setzt. Welche dies genau sind, das gibt die Führung nicht vor, das ist sehr individuell und Teil dessen, was in dieser Meditation erkundet werden kann.
Auch in meiner eigenen Meditation gebe ich hier nichts vor. Wenn der Prozess einmal begonnen hat, folge ich ihm nur noch. Keine Vorstellungen, Erwartungen, Wünsche, und auch keine Bedenken und Ängste… solange ich meines grösseren Seins bewusst bin.
Folgen, beobachten, lernen: Wo öffnet sich meine Hülle? Öffnet sie sich, oder wird sie nur “durchsichtig”? Was ist es, das da austritt? … Keine Vorstellungen von irgendwelchen Lehren bedienen, sondern ursprünglich spüren.
Bilder meiner kleinen Welt
Bilder und Vorstellungen aus meiner gewöhnlichen Welt – Landschaften, Stimmungen, Musik, Gerüche, mystische Personen, Gott,… – sind immens wichtig. Sie fokussieren mich, tragen mich über weite Strecken und helfen mir in vielen schweren Situationen, machen meine Visionen (be)greifbar.
Aber, das sind alles nur Projektionen des Wahrgenommenen in meine gewöhnliche Welt. Sie werden zu einer Gefahr, wenn ich ihnen nachhänge, sie in meiner gewöhnlichen Welt der Gedanken und Gefühle immer weiter und weiter entwickle und ausschmücke.
Ein Wanderer in steilem und schwierigem Gelände, der jeden Schritt sorgfältig wählen muss, sieht da vorn einen farbigen Vogel sitzen. Um ihn länger zu betrachten, muss er auf seinem Weg stehen bleiben, kann ihn nicht mehr weiter verfolgen, oder er stürzt ab. Will ich den Weg gehen oder den Vogel bewundern?
Bilder meiner kleinen Welt nutzt auch die Führung in und durch diese Meditation. Notwendig. Das ist mit jeder Lehre, jeder Unterweisung, jedem Buch so. Wie sollte es anders gehen? Wir können das Wahre hinter den Vorstellungen nicht mit unsern Händen und Sinnen greifen.
Das Wahre kann nur mein grösseres Ich schauen, muss lernen seine Augen zu öffnen, muss dann erkennen, für sich seine Sprache dafür entwickeln, jenseits der Gedanken und Gefühle meines kleinen Seins, jenseits der gewöhnlichen Kommunikation.