Das EINE verbindet zwei Welten: die physische Welt, die wir mit unseren Sinnen und Instrumenten berühren können, und die geistig-spirituelle Welt, die wir individuell und unterschiedlich wahrnehmen, die wir aber nicht berühren können. Diese Welten haben sehr unterschiedliche Qualitäten: die physische Welt als objektiv existierende Entität, die von unseren Wissenschaften erforscht wird, die geistig-spirituelle Welt als zutiefst persönliche Erfahrung, ein Bereich, auf den nur verschiedene alte Mystiker und Mystikerinnen mit den aus ihnen hervorgegangenen Schulen und Traditionen hinweisen.

Diese Welten sind nicht voneinander getrennt. Sie sind Aspekte eines nahtlosen, kontinuierlichen EINEN. Es ist nur unsere kognitive und kategorisierende Maschinerie, die sie aufspaltet und sie in immer kleinere Stücke zerlegt, je genauer wir hinsehen, eine Maschinerie, die selbst Teil des EINEN ist.

Hier streben wir eine große Sicht an und erkunden die Übergänge zwischen den beiden Welten. Wir nähern uns dem Thema sowohl aus solider wissenschaftlicher Sicht als auch durch notwendigerweise subjektive Erfahrungen und Perspektiven. Während die erste durch Präsentationen und Diskussionen leicht vermittelt werden kann, ist die zweite nur durch Übung und direkte Wahrnehmung zugänglich, die im Idealfall von unserer normalen Kognition unbeeinflusst ist.

workshop 2023

(Der entsprechende Workshop in Französisch findet vom 17. bis 21. Mai statt.)

OrtLes Ecureuils, Route du Vallon 5, CH-1986 Arolla
Zeit: 29. Sept., 18:30 … 3. Okt., 12:00
Sprache: deutsch
Kosten (alles inklusive): 500 CHF (Schlafsack), 580 CHF (Gästezimmer)
Teilnehmende: 5…10


Dieser Workshop kann dir neue Perspektiven öffnen für ein tieferes Verstehen der Welt und deines Seins, ermöglicht dir einen Austausch mit andern Suchenden, und hat genügend Freiraum damit du Neues in dir zu schaffen beginnen kannst.

Der Workshop ist auf den geistig-spirituellen Weg ausgerichtet, ohne dabei irgendeiner Tradition verpflichtet zu sein. Die Situation in andern Gebieten, in denen auch Unbekanntes erschlossen werden muss, ist aber nicht wesentlich verschieden. Dies gilt von der Front wissenschaftlicher Forschung bis zu grundlegenden persönlichen Grenzen.

Unsere Basis

Ich weiss von der Welt – vom Wald durch den ich spaziere, von mir selbst, bis hin zum Namenlosen – durch Beobachten, hauptsächlich aber durch Lernen von Andern. Die hinter all dem liegende primäre Realität ist mir aber nicht zugänglich, auch nicht die Vorstellungen der Andern.

Meine Vorstellung der Welt muss ich in mir aus dem was ich beobachte und erfahre schaffen. Jenseits einer recht oberflächlichen Schicht führt dies nur noch über primäre Wahrnehmungen. Diese mache ich kaum je als Erster oder Einziger, sie sind nur nicht mitteilbar. Mit ihnen erschliesst sich dann, rückblickend, der Sinn ganzer Schichten von Mitgeteiltem.

Auf dem Weg zu einem immer tieferen Verstehen der Welt ist der bewusste und scharfe Geist ein unverzichtbarer Teil meines Seins, aber eben nur ein Teil, neben den ebenso essenziellen Emotionen und natürlich dem Körper. Es ist erst die harmonische Kooperation all dieser Bereiche, die den Weg dann wirklich möglich machen.

Elemente des Workshops

Meditation

Der Weg führt notwendig über die Kategorien unseres gewöhnlichen Seins hinaus. Meditation ist die Übung dazu, die Praxis, und sie kommt in diesem Workshop in verschiedenen Formen: als stille Meditation am Morgen, als Ausgangspunkt oder als tiefere Erkundung vor einer stillen Meditation am Abend, als geführte Visualisierung im Meditationsraum, im Wald, oder in den Bergen.

Vorträge und Diskussion

Unsere Wissenschaft weiss bereits enorm viel, was auf dem Weg von essenzieller Bedeutung ist, was die konzeptionelle Grundlage bildet. Das Fundament von allem ist Evolution – biologische und kulturelle – und daraus abgeleitet meine Struktur und Funktion, die bestimmen, was ich wahrnehmen kann. Kurze Vorträge beleuchten Aspekte aus diesem riesigen Feld, und laden zur Diskussion ein.

Umgebung

Arolla bietet eine faszinierende, inspirierende, und manchmal herausfordernde hochalpine Umgebung. Eindrücke kriegst du vom Überblick, von verschiedenen Photoprojekten, und andern Bildern auf arolla.net.

Freiraum

Jeder Tag kommt mit mehreren Stunden freier Zeit in der du die Anstösse des Workshops und deine Erfahrungen aufnehmen und vertiefen kannst. Dies kann zurückgezogenes Schreiben, Malen, Meditieren,… sein, aber auch Spaziergänge oder kleine Wanderungen, und natürlich auch Diskussionen.

typischer Tagesablauf

Wir schlagen vor:

  • Meditation am frühen Morgen 20′ (~7:30)
  • Frühstück ~1 h (~8…)
  • Kurzvortrag und Diskussion zu einem wissenschaftlichen Thema ~1 h (~9…)
  • freie Zeit 2…3 h (~10…13)
  • Mittagessen ~1½ h
  • Übungen zu geistig-spirituellen Erkundungen 1…2 h (~14:30…)
  • freie Zeit
  • Meditation am frühen Abend 20′ (~19)
  • Abendessen (19:30)

Die Elemente dieses Vorschlags können wir leicht verschieben, um den Bedürfnissen der Gruppe optimal gerecht zu werden, um uns auch dem Wetter anzupassen.

Programm

Erster Tag (Abend)

Begrüßung und Einführung – Vorstellung der Teilnehmenden und des Hauses, Einstimmung auf den Workshop.

wissenschaftliche Themen
  1. Eine grosse, und notwendig flache, Perspektive
    sehr kurze Geschichte der biologischen Evolution und der kulturellen Evolution des Menschen; einige wesentliche Aspekte evolutionärer Systeme; meine Existenz: ein tief hierarchisches Wesen, das ebenso tief in seine Umwelt integriert ist; biologische und kulturelle Vererbung: Ähnlichkeiten und Unterschiede
  2. primäre Realität – Kognition – Vorstellung
    das Symbol-Bedeutungs-Problem als fundamentale Herausforderung für soziales Lernen und damit für kulturelle Vererbung; die Projektion von Wahrnehmungen auf bereits Bekanntes; evolutionäre, physiologische, und psychologische Vorurteile (biases)
  3. Die Quellen
    Traditionen, Bücher,… als Quellen mit tiefen Wurzeln, die aber tief gefaltet sind mit der Psychologie der Akteure, der Kultur, und evolutionären Notwendigkeiten; meine primären Wahrnehmungen als einzige “einfach” zugängliche Quelle, die ich sorgfältig erschliessen und rein halten muss

Eine Sammlung von Themen, die bei weitem nicht alle in diesem Workshop berührt werden können, findest du unter: Views from the Mountains, Elemente, und Aussichten.

geistig-spirituelle Erkundungen

In geführten Übungen im Meditationsraum und in der Natur öffne ich mich geistigen Aspekten meines Selbst, meiner Wahrnehmung und Interaktion mit meiner Umwelt, meiner Beziehung zum Göttlichen, und ich beginne sie zu erkunden. Die konkreten Themen werden sich aus der Inspiration des Moments ergeben.

Es liegt in der Natur von Spiritualität, dass die Wege und Wahrnehmungen jeder Person einzigartig sind, und nicht durch Wörter und Bilder vermittelt werden können. Trotzdem versuchen wir sie miteinander zu teilen, behutsam. Keine Analyse, keine Kritik, nur Inspiration und die Motivation, die Richtung, die uns einlädt, sie weiter zu kultivieren und zu entwickeln.

Dass die Wahrnehmungen aus solchen Erkundungen nicht über gewöhnliche Wege mitgeteilt werden können, nicht einmal für mich selbst fassbar sind, ist eine wichtige Erfahrung aus diesen Übungen.

letzter Tag (vormittags)

Aggregation & Integration – Die neuen Aspekte, Perspektiven, möglicherweise Wege reflektieren, die in den vergangenen Tagen aufgekommen sind, vielleicht mit anderen eine Inspiration teilen, einen Ausblick geben. Auf jeden Fall noch einmal die Gesellschaft geniessen und “auf Wiedersehen” sagen.

Unterkunft

Wir können in Les Ecureuils bequem 10 Teilnehmende unterbringen:

  • 2 Schlafräume mit je 4 Etagenbetten im 1. Geschoss; eigenen Schlafsack mitbringen (gemeinsamer Waschraum/Toiletten)
  • 2 Gästezimmer mit je 2 Einzelbetten im Dachgeschoss; Bettwäsche und Badetücher sind hier dabei (gemeinsames Bad/WC)

Mahlzeiten

Wir werden selbst kochen und gemeinsam essen. Wir planen einfaches und vegetarisches Essen und bitten dich, dich selbst zu organisieren, wenn du etwas anderes brauchst.

Anmeldung

Schicke eine kurze email an Marie Madeleine oder Kurt. Falls du noch nie bei uns in einem Workshop warst, füge bitte eine kurze Motivation hinzu.

Bemerkung: Wir haben in Les Ecureuils nur Kapazität für kleine Workshops. Bei genügend Interesse sind wir aber bereit, zusätzliche Termine anzubieten, auch grössere und in komfortablerer Umgebung (Hotel), diese dann allerdings deutlich teurer.